Samstag, 6. April 2013

Hier öffnete das junge unverbrauchte Leben


 Hier öffnete das junge unverbrauchte Leben eine seiner Ventilklappen und ließ Begeisterung und Jugendlust
 ausströmen - - -,
Es zischte fast - - - Die Herren aber waren schon ruiniert, zerpatscht vom Leben und machten alles mit Mühe mit und ohne Gracie - - -
Nur Einige hatten mysteriöse Allüren. Wie Menschen, die im Rausch vergessen wollen. Dann erwachen sie, legen das zerknitterte Kleid zusammen und zanken mit irgend Jemand - - -.


 ...fick ihn mir tief in meinen Hals, Deinen Schwanz....
 
In diesem Zuckerfabrikshof lag dumpfe Resignation neben strenger englischer Prüderie und gleich daneben „Sodom und Gomorrha“. Aber die Zigeuner entflammten eine Welt, in der Friedrich Schiller und L. von Beethoven wie Forellen im Gebirgsbach atmen würden - .

 .... das kann ich mir gar nicht ruhig ansehen, wie Du Dir den Dildo selber in Deine süße Arschfotze steckst. Das würde ich gerne machen....
 
Der Bursche mit seinen unergründlichen schwarzen Augen stand da und lauschte - - -. Er verstand Alles - - -. Der Fabrikdirektor kam und bat um einen Tanz. Die Klarinetten kreischten wie die Rekruten, die auf drei Jahre genommen sind. Was lassen sie 
zurück - - - ?!

 ..... Jungs, mittendrin, in alle Löcher....

 
Aber sie singen außerordentlich lustige Lieder, ausgelassene, furchtbare, mit einer Stimme, die nicht ist wie das Tönen der Natur -. Der Fabriksdirektor drückt den jungen Burschen sanft an sich - -, Er fühlte diesen süßen warmen Leib - - -. Sie tanzten ganz langsam - -.
Es war wie eine Erlösung für ihn - -. „Er ist mein Feind - -,“ fühlte er. Er drückte ihn  sanft an sich - - -.



..... der Himmel, so ein Arsch....
 



Er drückte ihn sanft an sich - - -. Er hörte die Klarinetten kreischen, wie die Rekruten, die - - -. Das Cymbalon seufzte auf und verstummte - -.
Er verstand Alles - - -. Das Leben kam über ihn - - -.






....so ist es brav, Kleiner, mach Deine Maulvotze auf....

 Am nächsten Morgen spazierten sie auf dem frischen sonnigen Feldwege zwischen hellblauen Flachsfeldern und hellgrünen Kukuruzfeldern - -.
Er sagte: „Ah, hören Sie - - ?! Die Wiesenschnarre - - -.“ „Es ist der Vogel der Ebene“  - - - sagte er, „das Leitmotiv die Symphonie ‚Flachland’ - -.
.... fick mich.....
 
 
„Schauspieler - - -,“ dachte er und verstand gar nichts mehr - - -. Vor ihnen zogen die Zigeuner dahin mit ihren Instrumentenkästen - - -.
Wie in schwarzen staubigen Särgen lag die Musik-. Die Zigeuner stritten, gestikulierten - -: „Dieses gottverfluchte Nest“; „der Königs-Kanzler hat Uns betrogen“ - -.











Eine ungeheure Helle lag über der Ebene. Frische Winde schwammen eilig über die Felder -. In der Ferne lag ein Wäldchen von Tannenbäumen wie eine geheimnisvolle dunkle Insel - - - „Ich spüre das Cymbalon“ - - sagte der junge Mann. Etienne aber hörte die Klarinetten, den kurzen scharfen Ton der Daseins-Räusche - - - - -.


 
Die Zigeuner zogen in die Ebene hinaus und stritten - - -. „Basta - - -!“ sagte der Kapellmeister und nahm den schwarz lackierten Hut ab und ließ seine schwarzen Locken im Morgenwinde spielen - - - .IDYLLE.... Er saß in der Milchhalle mit seiner Mutter und trank weiß-gelbe dicke Milch und aß goldbraunes Landbrot, dichtporiges duftendes mit Teebutter und Honig.



Das wunderschöne Hotel am See





Das wunderschöne Hotel am See-Ufer schläft den langen Herbstschlaf, den Winterschlaf. Die weißen Fensterläden sind geschlossen. Der grüne Laubengang ist ein bißchen gelb geworden und durchsichtig...
 
...gedankenverlorener Blick

 
Wo ist das Fräulein?! Wo der liebende Jüngling?! Wo ist der „Grieche“?! Wo sind Margueritta und Rositta und der Herr von Bergmann mit den krummen Beinchen?!


.... nicht alles steht da drin
 
Wo ist die braunblonde Fischerin?! Wo der Amerikaner und die Russin?! Wo ist die Dame und ihr Familienglück?!  Der Herbst hat sie verweht wie die gelben Blätter im Parke der Königin....


... wer kann sich da entscheiden?!
 
In dem dumpfigen Stiegenhause stampften müde Männer in milchblauen Blousonen. Oben im zweiten Stock waren die Türen weit geöffnet. Es roch nach Türanstrich und Dienstbotenkaffee. In den Débâcles der Hauswirtschaft sitzen die Dienstboten ruhig auf Sesseln aus weichem Holz und trinken Punkt fünf den Jausenkaffee aus dicken weißen Schalen.
 
Und wenn einst Alles in Trümmer sinkt und Asche, wird sich aus dem Schutt des Hauses noch das hellbraune Rauchwölkchen des Dienstbotenkaffees friedlich emporschlängeln.
 
Die Dienstboten! Hasserfüllt verlassen sie im Frühjahr die Stadt und ziehen mit stupider Hoffnung in die Wälder, in die Berge - - -


... so träumend?!

 
Die Wohnung schläft, eingehüllt in graue Tücher und moosgrünen Organtin, ungewaschen, unfrisiert, im dumpfen Schlaf des Naphtalin-Rausches.


...so süß der Schwanz, wie mag das Fötzchen sein und schmecken?
 
Die Violinen sangen sich ganz aus dem Leben heraus. Sie waren wie wahnsinnige Dichter, wie trübsinnige edle Künstler - - - Das Cymbalon war das verschwommene Gemüt, das leise in dem Leben summt und wie im Träume aufseufzt und verstummt - - -  Das Cello aber sagte laut und schwer: „Mann kann nicht leben -!“





Hier öffnete das junge unverbrauchte Leben eine seiner Ventilklappen und ließ Begeisterung und Jugendlust ausströmen - - -,

Freitag, 5. April 2013

Der Antrag









Ich rang meine Schüchternheit nieder und trat ins Kabinett General Graf von Ortenburgs Der General saß am Tisch und bemalte Zinnsoldaten.
- Womit kann ich dienen, mein Lieber? – fragte er mich freundlich, zu einem Sessel hinübernickend.



 - Ich komme in einer Angelegenheit zu Ihnen, Exzellenz, - sagte ich, indem ich mich setzte und, ich weiß nicht weshalb, den Rock zuknöpfte. – Ich komme in einer Angelegenheit zu ihnen, die privaten Charakter besitzt, keinen dienstlichen. Ich bin gekommen, um Sie um die Hand Ihrer Nichte Frederice zu bitten.


 Langsam wandte mir der General sein Gesicht zu , blickte mich aufmerksam an und ließ seinen Pinsel zu Boden fallen ohne sich weiter darum zu kümmern.   






Er bewegte lange die Lippen, ehe er sagte: - Sie ... ich meine... Sie sind wohl übergeschnappt, oder was? sind Sie übergeschnappt, frage ich Sie. Sie ... erdreisten sich? – zischte er, purpurrot angelaufen.  – Sie erdreisten sich, Sie Lümmel, Sie Milchbart? ! Sie erdreisten sich zu scherzen, mein Herr! ...


 

Und mit dem Fuß aufstampfend, schrie der General so laut, daß sogar die Fensterscheiben klirrten.  - Stehen Sie auf! Sie vergessen, mit wem Sie sprechen! Belieben Sie sich hinauszuscheren und mir nicht mehr unter die Augen zu treten! Belieben Sie zu gehen! Raus!




 
 

-  Aber ich will heiraten, Exzellenz! – Sie können heiraten, wo Sie wollen, aber nicht bei mir! Sie sind noch nicht erwachsen genug für meine Nichte, mein Herr! Sie sind für sie keine Partie! Werder Ihr Vermögen noch Ihre Stellung in der Gesellschaft gibt Ihnen das Recht, mir einen solchen ... Antrag zu machen! Das ist eine Dreistigkeit Ihrerseits! Ich vergebe Ihnen, Sie Lümmel, und bitte Sie, mich nicht länger zu belästigen.
 
- Hm... So haben Sie schon fünf Anwärter hinauscomplimentiert. Aber den sechsten werden sie so nicht hinauscomplementieren. Ich kenne nämlich den Grund dieser Absagen.  Sehen Sie, Euer Exzellenz ... Ich gebe Ihnen das Ehrenwort eines Edelmannes, daß ich, wenn ich Frederice  geheiratet habe, von Ihnen keinen Taler des Geldes zurückverlangen werde, das Sie als Frederices Vormund veruntreut haben. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort.

 


- Wiederholen Sie, was Sie gesagt haben! – sagte der General mit unnatürlich knatternder Stimme, auf mich zustürzend wie ein gereizter Ganter. – Wiederhole es, Halunke!







Ich wiederholte es. Der General lief purpurrot an und rannte auf und ab. – Das hat noch gefehlt! – klirrte er los, auf und ab rennend, die Fäuste erhoben. – Das hat noch gefehlt, daß mir meine Untergebenen schreckliche, untilgbare Beleidigungen zufügen, und das im eigenen Hause! Mein Gott, so weit habe ich es gebracht! Mir ... ist schlecht!









- Aber ich versichere sie, Euer Exzellenz! Ich werde nicht nur nichts zurückverlangen, sondern werde auch mit keinem Wort darauf anspielen, dass Sie Frederices Geld aus Charakterschwäche veruntreut haben! Und auch Frederice werde ich befehlen zu schweigen! Ehrenwort! Warum ereifern Sie sich, Sie schlagen noch die Kommode kaputt! Ich werde Sie nicht verklagen!